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Shikoku: Mein Abenteuer auf Japans kleinster Hauptinsel

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Shikoku, die kleinste der vier japanischen Hauptinseln, verbirgt einige der faszinierendsten Schätze des Landes. Ich hatte das Glück, diese wundervolle Insel zu erkunden, und war überwältigt von der reichen Kultur, der atemberaubenden Natur und den beeindruckenden historischen Stätten, die ich dort entdeckte. Egal ob du ein Liebhaber von Traditionen bist oder nach Ruhe und Entspannung in unberührten Landschaften suchst – Shikoku hat wirklich für jeden etwas zu bieten.

Tempel und Schreine der Shikoku-Pilgerroute

Eines der Highlights meiner Reise war die Shikoku-Pilgerroute, auch bekannt als „Henro“. Dieser beeindruckende 1.200 Kilometer lange Rundweg verbindet 88 Tempel auf der Insel. Schon als ich meinen ersten Schritt auf dieser Route machte, spürte ich die tiefe historische und kulturelle Bedeutung, die dieser Weg für Japan hat.

Ich startete meine Reise im Tempel Ryozenji, dem ersten von 88 Tempeln. Dort bekam ich wertvolle Informationen über die Route und kaufte meine Pilgerausrüstung. Der nächste Höhepunkt war der Kongobu-ji Tempel, berühmt für seine prächtigen Gärten und das kunstvolle Tor. Jeder Tempel, den ich besuchte, war einzigartig und beeindruckte mich mit seinen Schätzen und architektonischen Details. Besonders faszinierend fand ich die kleinen Dörfer entlang der Route, in denen ich die herzliche Gastfreundschaft der Bewohner erlebte.

Diese Pilgerreise verlangte Ausdauer und Hingabe, doch die Belohnungen waren reichlich: die tiefgreifende Ruhe und der Einklang mit der Natur, die ich während meines Weges empfand, waren unvergleichlich. Am Ende meiner Reise fühlte ich mich gewachsen und innerlich zufrieden.

Atemberaubende Naturparks und Küstenlandschaften

Shikoku ist bekannt für seine atemberaubenden Naturparks und Küstenlandschaften. Ich war begeistert von der Vielfalt, die sich von hoch aufragenden Bergen bis zu ruhigen Stränden erstreckt. Das Iya-Tal, eines der abgelegensten Gebiete Japans, war ein besonderes Highlight. Die Wanderungen durch dichte Wälder und die spektakulären Aussichtspunkte ließen mein Abenteurerherz höher schlagen. Die steilen Schluchten, durchzogen von kristallklaren Flüssen, boten ideale Bedingungen für Kajakfahren und Angeln.

An der Küste lockten mich Strände wie der Katsurahama mit ihrem feinen Sand und faszinierenden Meeresblicken. Besonders bei Sonnenuntergang war ein Spaziergang entlang dieser Uferlinie magisch.

Die Seto-Inlandsee bot mir noch mehr Möglichkeiten zur Erkundung. Mit ihren vielen kleinen Inseln und leisen Buchten war sie ein Paradies für Segeln und Bootstouren. Besonders die Nationalparks wie der Ashizuri-Uwakai beeindruckten mich mit geschützten Lebensräumen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die unberührte Natur sorgte für unvergessliche Momente und ließ mich die Schönheit Shikokus in vollen Zügen genießen.

Shikoku: Mein Abenteuer auf Japans kleinster Hauptinsel
Shikoku: Mein Abenteuer auf Japans kleinster Hauptinsel

Historische Burgen und antike Dörfer

Die historischen Burgen auf Shikoku waren einfach beeindruckend. Besonders das Matsuyama Schloss, das majestätisch über der Stadt thront und eine herrliche Aussicht auf die umliegende Region bietet, hatte es mir angetan. Diese imposante Festung, ursprünglich 1603 erbaut, wurde mehrmals restauriert und vermittelte ein lebendiges Bild des feudalen Japans.

Auch die antiken Dörfer der Insel waren faszinierend. Uchiko, bekannt für seine gut erhaltenen traditionellen Holzgebäude, war wie ein Freilichtmuseum. Beim Schlendern durch die engen Gassen, wo einst Kaufleute und Handwerker lebten, fühlte ich mich in die Vergangenheit zurückversetzt. Die lokal produzierten Waren waren von höchster Qualität, und viele Gebäude beherbergten kleine Geschäfte und Museen.

Das historische Dorf Shimonada, bekannt für seinen malerischen Bahnhof direkt am Meer, war ein weiteres Highlight. Ein Spaziergang entlang der stillen Straßen mit ihren traditionellen Häusern gab mir einen authentischen Eindruck vom Leben vergangener Zeiten.

Traditionelle Handwerkskunst und regionale Spezialitäten

Shikoku ist ein Paradies für Liebhaber traditioneller Handwerkskunst und regionaler Spezialitäten. Besonders die Herstellung des berühmten Washi-Papiers faszinierte mich. Ich besuchte einen Workshop und erfuhr, wie Washi-Papier aus Mulberry-Bäumen hergestellt wird – eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde!

In den Küstendörfern entdeckte ich Keramikwerkstätten, die sich auf die Produktion von Tobe-Porzellan spezialisiert haben. Die tiefblaue Bemalung dieser Keramiken ist bei Sammlern sehr geschätzt. Ich hatte sogar die Chance, selbst Hand anzulegen und ein eigenes Stück zu kreieren.

Und dann das Essen! Shikoku ist berühmt für Sanuki-Udon, eine dicke Nudelart aus Kagawa. Die einzigartige Textur der Nudeln und die frischen Zutaten der Saison machten jedes Gericht zu einem Festmahl. Delikate Süßigkeiten wie Mikan-Orangen-Gelee und Yatsuhashi-Kekse aus Reismehl und Zimt rundeten meine kulinarischen Entdeckungen ab.

Erlebnisse entlang des malerischen Shimanto River

Der Shimanto River, auch bekannt als der letzte klare Strom Japans, bot mir unvergessliche Erlebnisse entlang seiner malerischen Ufer. Aktivitäten wie Kajakfahren und Stand-Up-Paddling ermöglichten es mir, die ruhigen und sauberen Gewässer hautnah zu erleben. Das sanfte Plätschern des Wassers und die atemberaubende Landschaft schufen eine entspannende Atmosphäre, die mich den Alltag vergessen ließ.

Für gemütlichere Stunden nahm ich an Flusskreuzfahrten teil und genoss die Umgebung in Ruhe. Diese Fahrten gaben mir einen Einblick in das traditionelle Leben der Einheimischen, die seit Jahrhunderten am Fluss leben und arbeiten. Das Angeln auf Forellen oder Ayu (eine Art Süßwasserfisch) war ebenfalls ein Highlight und ermöglichte mir, den speziellen Charme dieses Ortes zu genießen.

Zwischendurch probierte ich frische Fischgerichte und andere regionale Spezialitäten in kleinen lokalen Restaurants – oft mit einem einzigartigen Blick auf den Fluss.

Matsuyama: Erkundung der Dogo Onsen

Die Dogo Onsen, eine der ältesten und berühmtesten heißen Quellen Japans, war ein absolutes Muss in Matsuyama. Der Hauptkomplex, das Dogo Onsen Honkan, zog mich mit seiner traditionellen Architektur und seinem historischen Charme an. Ein Bad im entspannenden heißen Wasser ließ mich den Alltagsstress hinter mir lassen.

Der Besuch im Dogo Onsen war wie eine Reise zurück in die Vergangenheit. Das dreistöckige Badehaus, das auch Vorbild für Ghiblis „Chihiros Reise ins Zauberland“ war, beeindruckte mich mit kunstvollen Wandmalereien und filigranen Holzarbeiten. Nach dem Bad lohnte sich ein Spaziergang durch den nahe gelegenen Dogo Park, wo ich historische Stätten und einen wunderschönen japanischen Garten entdeckte. Auch der Dogo-Tempel war einen Besuch wert.

Festivals und kulturelle Höhepunkte erleben

Shikoku ist bekannt für seine lebhaften Festivals. Das Awa Odori in Tokushima, bei dem ich traditionelle Tänze und farbenfrohe Paraden erlebte, war ein absolutes Highlight. Die Geschichte dieses Tanzes reicht mehrere Jahrhunderte zurück und zieht jährlich Tausende Besucher an.

Das Yosakoi Matsuri in Kochi war ebenso faszinierend. Menschen aus ganz Japan tanzten zu dynamischer Musik in bunten Kostümen – die Energie und Begeisterung der Teilnehmer waren ansteckend. Auch das Tamagawa Fireworks Festival in Takamatsu war ein Spektakel, das ich nicht so schnell vergessen werde. Die spektakulären Feuerwerke über dem Meer waren einfach atemberaubend.

Zugänge zu verborgenen Heißwasserquellen

Eines der unvergesslichsten Erlebnisse auf Shikoku war das Entdecken verborgener Heißwasserquellen. Beim Wandern durch die üppig bewaldeten Berge stieß ich auf geheime Onsen, weit entfernt von den touristischen Zentren. Diese entlegenen Quellen boten ein authentisches Erholungserlebnis. Besonders das Iya-Tal, tief in den Bergregionen, war beeindruckend. Dort badete ich in natürlichen Becken, die meinem Körper wohltaten und meine Seele beruhigten.

Abseits der ausgetretenen Pfade entdeckte ich auch kleinere Dörfer mit traditionellen Ryokans, die eigene kleine Onsen nur für Gäste hatten. Ein abendliches Bad im warmen Wasser bei Mondschein war ein unvergessliches Erlebnis.

Die Einheimischen gaben mir wertvolle Tipps zu den besten Plätzen und machten meinen Ausflug zu einer Heißwasserquelle noch besonderer. So wurde mein Aufenthalt auf Shikoku nicht nur entspannend, sondern auch unvergesslich.

Shikoku hat mich verzaubert mit seiner einzigartigen Mischung aus Kultur, Natur und herzlicher Gastfreundschaft. Ich kann es kaum erwarten, wiederzukommen und noch mehr von dieser wunderbaren Insel zu entdecken.